Besuch von Hospizbegleiterinnen
Veröffentlicht am 8. Mai 2024Unterricht
Der Tod, ein Teil des Lebens: Besuch der Hospizbegleiterinnen des Christophorus Hospizvereins Ebersberg e.V. im Religions- und Ethikunterricht der 10. Klassen
„Ich weiß jetzt, dass der Tod Teil des Lebens ist und man keine Angst vor sterbenden Menschen haben muss,“ resümierte ein Schüler im evangelischen Religionsunterricht in der Feedbackrunde. „Ich habe mir Ihre Arbeit traurig vorgestellt,“ formulierte seine Mitschülerin, „nun ist mir klar geworden, dass das nicht so sein muss“.
Im Rahmen des Religions- und Ethikunterrichts hatten die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen an zwei aufeinanderfolgenden Doppelstunden am 16.4. 2024 und 23.4.2024 Gelegenheit, Hospizbegleiterinnen des Hospizvereins Ebersberg e.V. zu empfangen. Dieser Besuch versprach eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem wichtigen Thema Sterben und Tod, das im Lehrplan teilweise nur oberflächlich behandelt wird. Doch dieses Mal sollten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit bekommen, ihre Fragen direkt an Experten zu richten und in einem Praxisteil sogar selbst in die Rolle von Betroffenen und Hospizhelferinnen und Helfern zu schlüpfen.
In dem ersten Teil konnten die Schülerinnen und Schüler Fragen stellen und Einblicke in diese wertvolle ehrenamtliche Tätigkeit zu erhalten. Diese umfasst sowohl eine Sterbebegleitung auf der Palliativstation als auch Begleitungen zu Hause sowie in Heimen und auf der Hospizinsel. Im Gespräch mit den Lernenden wurden von der Betreuung von Patienten und ihren Angehörigen im Sterbeprozess bis hin zu persönlichen Anliegen bezüglich des Umgangs mit dem Tod alle Themenbereiche offen und einfühlsam behandelt. Die Hospizbegleiterinnen standen den Schülerinnen und Schülern geduldig Rede und Antwort, wobei sie ihre Erfahrung und ihr Wissen teilten.
Im Anschluss hatten die Schülerinnen und Schüler im Praxisteil die Möglichkeit, sich in die Situation von Sterbenden und Hospizbegleitern zu versetzen. Durch diese Rollenspiele konnten sie sich in unterschiedliche Perspektiven einfühlen und so ein tieferes Verständnis für die Emotionen und Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Sterbeprozess entwickeln. Diese praktische Übung war für viele Schülerinnen und Schüler eine wichtige Erfahrung, die ihnen half, sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, das oft als tabuisiert gilt. Der Besuch war somit nicht nur eine Gelegenheit, neues Wissen zu erwerben, sondern auch ein wichtiger Schritt für die persönliche Entwicklung der Schülerinnen und Schüler. Sie erhielten nicht nur Antworten auf ihre Fragen, sondern lernten auch, empathisch und sensibel mit dem Thema Sterben und Tod umzugehen.
Insgesamt war der Besuch der Hospizbegleiterinnen eine wertvolle Ergänzung zum Lehrplan des Religions- und Ethikunterrichts und hat dazu beigetragen, das Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler für ein wichtiges, aber oft vernachlässigtes Thema zu schärfen. Wir möchten uns herzlich bei den Hospizbegleiterinnen des Hospizvereins Ebersberg e.V. für ihren Besuch und ihre wertvolle Arbeit bedanken.
„Das war für uns alle eine Bereicherung”, schrieb Hospizbegleiterin Bärbel Limmer nach dem Besuch am Franz-Marc-Gymnasium. Dem können wir uns alle nur anschließen.
Anca Paar für die Fachschaften ev. Religion, kath. Religion und Ethik