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Franz-Marc-Gymnasium

Literaturabend

Lauter Lügen – ein literarischer Abend am Franz-Marc-Gymnasium aus drei Perspektiven

 Eine der Mitwirkenden schreibt:

 „Frau Buschmann gibt mehr als 100 Schuhen aus Frau Paars Kleiderschrank eine 5 in Sport, weil sie alle keinen Spagat können.“ Okay, das ist eine sehr offensichtliche und schlechte Lüge. Diesen zusammengewürfelten Quatsch kann man schon gar nicht mehr als Lüge bezeichnen. Es ist vielmehr ein Konglomerat aus den breit aufgestellten Behauptungen über unsere Lehrerinnen und Lehrer, die im gesamten Schulhaus verteilt auf Plakaten für den Literaturabend zum Thema Lügen warben. Wer neugierig geworden und an deren Auflösung interessiert war, kam am 4. Juni in den Theaterraum, um diese Schulveranstaltung zu erleben. Es wurden Lügen aus literarischen Texten gekonnt und spannend vorgelesen. Die Auswahl war durch unsere Deutschlehrerinnen Frau Buschmann, Frau Goldberg-Hübschmann, Frau Hinze, Frau Maier, Frau Niedermaier-Fertig, Frau Paar und Frau Sauer, getroffen worden. Das Spektrum der von Schüler*innen aller Stufen und Lehrer*innen vorgetragenen Lügen erstreckte sich von solchen, die Leben retten konnten, bis hin zu denen, die uns in der Politik und im Alltag begegnen. Außerdem bekamen die Preisträgerinnen und Preisträger des Gedichtwettbewerbs die Gelegenheit, →ihre kreativen und inspirierenden Texte zu präsentieren. Dieser Abend wurde mit reichlich Publikum, ein paar Snacks, einer gemütlichen Atmosphäre und einer jeweils persönlich durch die Lehrkraft aufgelösten Erklärung der Werbelüge ein voller Erfolg.

 Ein Gast erzählt:

 „Einen wunderschönen guten Abend,“ klingt es aus den Lautsprechern und damit begann Benedikt Zillner den Literaturabend – und wir sind beim Thema: Lügen, und Sie haben bereits die erste (und einzige) gelesen. Der Abend wurde nämlich gar nicht von Benedikt Zillner, sondern von Marion Buschmann eröffnet.

Das zahlreich erschienene Publikum wurde von Schülern und Lehrern literarisch umgarnt. Die Themen der vorgetragenen Buchausschnitte reichten von amüsanten neuen Kleidern für einen Kaiser über gesellschaftskritische Themen bei z.B. „Kanak Kids“ hin zu nachdenklich stimmenden Büchern wie „Super, und dir?“. Alles rund um das Themengebiet ‚Lügen‘ in seinen unterschiedlichen, manchmal mehr, manchmal weniger sichtbaren Kleidern.

Versüßt wurde der Abend zwar durch die Auflösung der vermeintlichen Lügen unserer Lehrkräfte. Aber die Krönung war die Vorstellung der besten Gedichte zum Thema ‚Lügen‘ – ein schulinterner Wettbewerb.

Nach guten 60 Minuten war den Worten genüge getan und der wirklich gelungene Abend fand sein Ende – alles andere wäre gelogen.

Eine der Lesenden blickt zurück:

So viele Lügen und trotzdem ein gelungener Abend! Das geht wohl so nur in der Kunst. Schriftsteller wie Daniel Kehlmann, Thomas Mann aber auch junge Autorinnen wie Anna Dimitrova und Kathrin Weßling erfinden Geschichten, ihre Protagonisten greifen zu Notlügen, täuschen sich und andere und es gibt Zeiten, da kann nur die Lüge Leben retten.

Alle Texte, die an diesem literarischen Abend gelesen wurden, zeigten, wie die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion verschwimmen, wie Literatur lebendig werden kann, wenn sie gelesen und gehört wird.

So entwickelten auch die Gedichte, die die Preisträgerinnen und Preisträger des Lyrikwettbewerbs vortrugen, in diesem Rahmen ihre eigene, einzigartige Stimmung: mal fröhlich, nachdenklich, moralisch oder emotional.

Immer wieder wurde dem Publikum jedoch auch die ein oder andere (schockierende) Wahrheit zugemutet: Im echten Leben gibt es Turnlehrer, die keinen Spagat können, Prüfungen, an denen man (immer wieder) scheitert und Leidenschaften, die man nur auf den zweiten Blick erkennt.

Und am Ende war dann aber wirklich alles gut.