Digitale Schule
Allgemeines Medienerziehung Mediendidaktik Unterrichtsentwicklung Einblicke in die Unterrichtspraxis
Allgemeines – Wie sieht die „Digitale Schule der Zukunft“ am Franz-Marc-Gymnasium aus?
Das ist die Frage, die sich Bildungsforscherinnen und -forscher, Pädagoginnen und Pädagogen, Eltern und Schülerinnen und Schüler stellen. Die Ziele sind klar: junge Menschen auf die heutige Welt und auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten sowie Lernerfolg zu verbessern. Aber wie kann das gelingen?
Als im Juli 2022 das Kultusministerium den Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ bewarb, sahen wir dies als Chance, das Lehren und Lernen am Franz-Marc-Gymnasium weiterzuentwickeln. Die Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen arbeiten seit dem Schuljahr 2023/23 in der Schule und zuhause mit ihren Tablets. Die Teilnahme und die damit veränderte technische Infrastruktur waren ein erster Schritt ist, um zeitgemäße Strukturen dafür zu schaffen. Es waren der Mut und die Bereitschaft, etwas zu verändern, die uns motiviert haben, das Projekt gleich mit zwei ganzen Jahrgangsstufe zu starten. Die organisatorischen, pädagogischen und didaktischen Herausforderungen der 1:1-Ausstattung wurden bereits zu Beginn offen im „Tabletteam“ diskutiert. Dabei wurde schnell klar, dass wir die medienerzieherischen Aufgaben nicht alleine meistern können. Wenn unsere Schülerinnen und Schüler verantwortungsvoll mit dem Tablet umgehen sollen, dann müssen Eltern und Lehrkräfte an einem Strang ziehen. Ohne die Unterstützung der Elternvertretung wäre die Umsetzung des Pilotversuchs so nicht möglich gewesen. Durch den Austausch im Arbeitskreis „Tablet in der Schule und zuhause“ ist eine konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit entstanden. Die Themen Bildschirmzeit, Ablenkungsfaktor und allgemein Gefahren im Internet wurden gemeinsam erörtert, Regeln vereinbart und deren Umsetzung erprobt sowie immer wieder angepasst. Darüber müssen Schule und Elternhaus weiterhin im Gespräch bleiben und immer wieder neue Ansätze diskutieren, wie Jugendliche die notwendigen Medienkompetenzen erwerben können.
Durch ein technisches Gerät erhöht sich jedoch nicht automatisch der Lernerfolg. Zwar haben wir mit den Tablets mehr didaktische Möglichkeiten, gleichzeitig besteht die Anforderung für Lehrkräfte, ihren Fachunterricht an das neue Unterrichtssetting anzupassen. Die Notwendigkeit von Fortbildungen für Lehrkräfte im Umgang mit digitalen Medien und der Integration von Tablets in den Unterricht wurde deutlich. Mit großer Aufgeschlossenheit ließen sich die Lehrkräfte auf das Projekt ein, probierten neue Unterrichtsmethoden aus und erweiterten ihre Lehrkompetenzen im Bereich Digitalisierung. Natürlich sind wir auch hier noch nicht am Ziel. Sowohl innerhalb der Fachschaften also auch im schulinternen Fortbildungsformat „Mediencafé“ wie auch in schulübergreifenden Vernetzungstreffen mit den Gymnasien Kirchheim und Oberhaching arbeiten wir kontinuierlich daran, Unterrichtsqualität zu verbessern. Daher wollen wir uns bei der Weiterführung der Tabletklassen auf unsere Methoden und Materialien stützen, die in den letzten beiden Jahren erarbeitet wurden und sich bewährt haben. Die Perspektive für das nächste Schuljahr ist einerseits, noch stärker die Möglichkeiten von KI im Lern- und Lehrprozess zu nutzen, andererseits aber auch die Integration analoger und digitaler Werkzeuge stärker zu fördern.
Wie die Zukunft aussehen wird, wissen wir nicht; wir können uns aber auf das, was Schule im Kern ausmacht, fokussieren. Durch den Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ haben wir nicht nur eine zeitgemäße technische Infrastruktur, sondern auch größere Freiheiten, die wir als Lehrende bei der Unterrichtsgestaltung und die Schülerinnen und Schüler als Lernende nutzen können. Gleichzeitig bedeutet das, Entscheidungen immer wieder neu zu reflektieren und Verantwortung zu teilen.
Unsere „Digitale Schule der Zukunft“ kann und soll im Team gelingen: Schülerinnen und Schüler lernen im digitalen Raum zusammen, Eltern und Lehrkräfte tauschen sich über medienerzieherische Fragen aus und unsere Lehrkräfte entwickeln gemeinsam mit anderen Schulen Unterrichtskonzepte. Das ist unser Weg für die Zukunft.
Alle wichtigen Hinweise zur Beschaffung der Geräte für das Schuljahr 2024/25 finden Sie in dem Elternbrief vom 22.7.24 (→Elternportal).
Sie erreichen Ihre Ansprechpartner über die im Elternportal angegebenen Kontaktmöglichkeiten.
Medienerziehung
Medienbildung ist die gemeinsame Aufgabe von Schule und Elternhaus. Das Konzept des Franz-Marc-Gymnasiums sieht hier folgende Punkte vor:
- Verbindung von analogem und digitalem Lernen
- Sukzessiver Erwerb von Medienkompetenzen im Fachunterricht (Mediencurriculum)
- Fächerübergreifende medienpädagogische Veranstaltungen (z.B.
- 5./6. Klasse: Digitaltraining
- 7./8. Klasse: Informationsveranstaltung „Internetkriminalität“
- 9./10. Klasse: FakeNews, Hass im Netz)
- Peer-to-Peer-Projekte
- Erziehungspartnerschaft: Gemeinsame Arbeitskreise von Eltern und Lehrkräften
Der Erwerb von Medienkompetenzen sieht eine schrittweise Einführung von digitalen Medien im Unterricht vor:
Eine Orientierung zum richtigen Verhalten im Umgang mit den digitalen Möglichkeiten bietet die “Netiquette“, die einige Regeln zur Tabletnutzung beinhaltet. Die Netiquette wurde nicht nur im Unterricht besprochen, sondern die Schülerinnen und Schüler waren durch weiterführende handlungs- und produktionsorientierte Aufgaben gefordert, sich intensiv mit den Regeln zur Tabletnutzung auseinanderzusetzen. So mussten Sie zum Beispiel bei der Erstellung einer Broschüre darauf achten, Persönlichkeits-und Urheberrechte zu wahren.
Das Kultusministerium stellt auch Infomaterial zum Pilotversuch für Eltern bereit unter: https://www.km.bayern.de/schule-digital/pilotversuch-digitale-schule-der-zukunft/angebote-fuer-erziehungsberechtigte/lernen-mit-digitalen-medien.html
Mediendidaktik
Im Mediencurriculum des Franz-Marc-Gymnasiums können Sie nachlesen, mit welchen Methoden und Materialien die Schülerinnen und Schüler an den richtigen Umgang mit Medien herangeführt werden.
- Mediencurriculum zur Medienethik
- Mediencurriculum zur Leseförderung
- Mediencurriculum zur Recherche
- Mediencurriculum “Produzieren und Präsentieren”
Unterrichtsentwicklung
Kollaboration: Zusammenarbeit mit anderen Schulen
Im Rahmen des Pilotversuchs ist die Kollaboration mit den Gymnasien Oberhaching und Kirchheim entstanden. Bei regelmäßigen Treffen tauschen wir uns mit den Nachbargymnasien aus dem Regierungsbezirk Oberbayern Ost aus. →Artikel im mebis-Magazin
Dieses Jahr stand im Fokus des zweitägigen Treffens von Dienstag, den 9.4.2024, auf Mittwoch im Palotti-Haus in Freising also das Thema „Differenzierung“. Impulse für die Gestaltung von neuen Lernmaterialien gab es zunächst durch interessante Vorträge und Workshops zum Einsatz von KI (Herr Sander, Gymnasium Neufahrn) und alternativen Prüfungsformen (Christiane Heiland, Gymnasium Holzkirchen). Diese wurden im Anschluss bei der Konzeption von digitalem Unterrichtsmaterial für die 8. Klasse gleich umgesetzt.
In schulübergreifenden Gruppen entstanden dabei für die Kernfächer Mathematik, Deutsch, Englisch, Französisch und Physik innovative Konzepte und neue Ideen, wie Themen im Unterricht so aufbereitet werden können, dass diese von den Schülerinnen und Schüler eigenständig in ihrem eigenen Tempo bearbeitet werden können. Ziel war es auch, Aufgaben so zu gestalten, dass unterschiedliche Formen von Materialien zum Einsatz kommen und der Schwierigkeitsgrad je nach Vorwissen der Lernenden variieren. Insgesamt war es wieder ein produktiver und gewinnbringender Austausch für alle drei Schulen.
Einblicke in die Unterrichtspraxis
Beispielhaft wird hier anhand verschiedener Unterrichtsprojekte vorgestellt, wie Schülerinnen und Schüler am Franz-Marc-Gymnasium mit und über Medien lernen: