Grundschule besucht Schulimkerei
Veröffentlicht am 27. Juni 2023Projekt
Die Grundschule zu Besuch in der Schulimkerei des FMG
Wenn man an die Honigbiene denkt, so legt es der Name nahe, dass einem zuerst der Honig als Erntemöglichkeit in den Sinn kommt. Aber die wichtigste Leistung der Biene besteht eigentlich aus etwas Anderem: der Bestäubung. Damit ist die Honigbiene in Deutschland das drittwichtigste Nutztier, gleich nach Rindern (Platz 1) und Schweinen (Platz 2). Schätzungsweise 87,5% der Pflanzen auf der Erde werden durch Insekten bestäubt – die restlichen Blütenpflanzen durch den Wind. Ohne die Bestäubung durch Insekten gäbe es weder Obst und Gemüse noch Mandeln, Kaffee oder Kakao. Erst durch die Bienen wird es möglich, dass unser Speiseplan aus mehr als Weizen und Reis besteht. Daher spielen sowohl Honig- als auch Wildbienen eine entscheidende Rolle, wenn es um die Ernährung der Weltbevölkerung geht. Eine Schätzung über die wirtschaftliche Leistung, die die Bienen allein in Deutschland erbringen, hat ergeben, dass sie rund 2 Milliarden Euro entspricht.
Das ist eine Menge und somit hat die Biene eine berechtigt hohe Bedeutung und gewinnt durch verschiedenste Maßnahmen auch in der Bevölkerung, stellvertretend für viele weitere Insekten, nach und nach wieder mehr Wertschätzung zurück. Wenn man bedenkt, dass im Vergleich zu 1990 nur noch 25 % der Masse an Insekten vorhanden ist und bereits einige Arten komplett ausgestorben sind, sind das bedrohliche Zahlen, die es aufzubessern gilt.
Einen kleinen Beitrag dazu möchten auch die Imkerei-Schüler des Franz-Marc-Gymnasiums leisten. Sie entwickelten in ihrem Projekt-Seminar die Idee, möglichst schon junge SchülerInnen mit der Imkerei und dem Thema Honigbienen und Wildbienen in Kontakt treten zu lassen, um die Bedeutung der kleinen Bestäuber zu vermitteln und auch um die Urangst vor stechenden Insekten abzufedern und aufzuzeigen, dass es lediglich auf das richtige Verhalten ankommt, um von den faszinierenden, fleißigen Wesen nicht gestochen zu werden. Unter der Leitung von Frau Weiß entstand so eine Kooperation mit einer Grundschule im Umfeld, bei der alle zweiten Klassen jeweils an unterschiedlichen Vormittagen die FMG-Summserei, wie die Schulimkerei des Franz-Marc-Gymnasiums von den Schülern liebevoll getauft wurde, besuchten.
„Der recht große organisatorische Aufwand und die notwendigen, zusätzlichen, ehrenamtlichen Arbeitstage machen es schwierig, so ein schönes Projekt fest zu etablieren. Daher bleibt es wohl eher eine einmalige Kooperation“, bedauert Frau Weiß. Aber man hat auf beiden Seiten den gewinnbringenden Effekt gespürt und die SchülerInnen des Gymnasiums haben sich gefreut, den jungen Besuchern ihr Wildbienen-Nisthilferegal zu erklären und ihnen das Innenleben eines Bienenstockes zu zeigen. „Es war toll zu erleben, wie die Scheu vor den Bienen der Faszination für die kleinen Summser wich“, schwärmt eine Schülerin.
Bei dem Fragenquiz, das die Gastgeber mit den Grundschülern zum Abschluss des Besuches machten, gab es zur Belohnung für alle Kinder leckere Honigbonbons. Die Imkerei-Schüler hoffen, dass der lehrreiche Vormittag den Gästen lange in Erinnerung bleibt und hoffentlich auch in Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes „Früchte trägt“.
J. Weiß


