Olympia am FMG
Veröffentlicht am 5. Februar 2016AllgemeinPresse
Ehemalige Chefhostess verschafft Schülern des Franz-Marc-Gymnasiums Markt Schwaben lebhafte Eindrücke zum Thema “Olympische Spiele”
- von Michaela Trompke -
Im Rahmen zweier Seminarreihen, die sich beide mit dem Thema “Olympische Spiele” beschäftigen, hat Dr. Gertrude Krombholz am Donnerstag, den 21. Januar 2016 ab 13:30 Uhr das Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben besucht. Dabei hat sie Schülerinnen und Schülern, wie auch anwesenden Lehrkräften, das Thema “Olympia” und ihre daraus resultierenden Eindrücke in einem anschaulichen Vortrag anhand zahlreicher Bilder und Ausschnitte selbstgedrehter Videos vor Augen geführt. 1972, 1976 und 1980 ist die mittlerweile 82-jährige Chefhostess und Mitchoreografin der Eröffnungs- und Schlussfeiern gewesen. In den darauffolgenden Jahren hat sie zahlreiche Paralympische Spiele vor Ort miterlebt und gefördert.
Anfangs skizziert die ehemalige Leiterin der Sportlehrerausbildung der TUM voller Elan ihre Vergangenheit, an der Stelle begonnen, an der sie die Chance bekommen hat, als Hostess bei den Olympischen Spielen mitzuwirken. Dass sie letzten Endes eine von 120 Chefhostessen wird, habe sie sich vor 40 Jahren nicht träumen lassen, so Krombholz. Bei über 10.000 Bewerberinnen wurden besonders Sprachkenntnisse, ein freundliches Auftreten sowie sportliche Vorkenntnisse getestet. Die 1.500 ausgewählten jungen Damen wurden in verschiedene Bereiche aufgeteilt, wobei Fr. Dr. Krombholz voller Begeisterung über ihre Tätigkeit als Hostess bei Siegerehrungen als auch über ihre Anwesenheit in der Münchner Schwimmhalle, in der sie begeistert die Wettkämpfe des siebenfachen Goldmedaillengewinners Mark Spitz verfolgt hat, referiert.
Dabei betont sie besonders, dass die Tätigkeit als Hostess nicht nur gutes Aussehen und Benehmen bedeutet. Aufgrund von langen Arbeitszeiten bis tief in die Nacht spricht sie von einer anstrengenden, aber erlebnisreichen Zeit. Von der Wichtigkeit der Hostessen zeugt auch die bereits ab November 1971 beginnende Schulung, der es sich zu unterziehen galt. Im Bezug darauf wurden sieben Grundbausteine aus den verschiedensten Bereichen gelehrt. Diese decken ein Spektrum von Kenntnissen über Sportarten, Geschichte und Kultur Münchens über das Verkehrswesen bis hin zum Unterricht über die Spiele des Altertums und der Neuzeit sowie über das IOC ab.
Über ihre Sichtweise auf die Spiele 1972 lässt sich festhalten, dass die ehemalige Chefhostess die Veranstaltung in zwei Kategorien aufteilt: Zum einen in immense Heiterkeit und Euphorie, so Krombholz, zum anderen in den 05. September 1972, einen Tag voller Trauer. Es sind Bilder, die ganz Deutschland in Angst und Schrecken versetzen. Ein Attentat, bei dem 17 Menschen mit ihrem Leben bezahlen müssen. Doch nach dem Motto “The games must go on” werden die Olympischen Spiele verspätet fortgesetzt. Doch von da an fehlt die Unbeschwertheit, es bleibt eine getrübte Heiterkeit zurück, so Fr. Dr. Krombholz.
Besonders euphorisch zeigt sich die 82-Jährige, als sie einige ihr näher be-kannte Olympioniken erwähnt. So pflegt sie beispielsweise bis heute ein herzliches Verhältnis zu Rosi Mittermaier, wie auch zu Martina Will, einer blinden und seit einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesenen Leichathletin.
Fr. Dr. Krombholz rundet ihren Vortrag mit einem kurzen Einblick in die Paralympics 1984 in Innsbruck ab, wobei sie dabei vor allem auf ihren Wunsch, die eigens von ihr erfundene Sportart, den sogenannten “Wheelchair Dance”, als olympische Disziplin anzuerkennen, eingeht.

Durch diesen Vortrag hat sich den Schülern und Lehrern die einmalige Möglichkeit geboten, neue Eindrücke zum diesem Thema zu gewinnen. Anlässlich der bevorstehenden Spiele in Rio de Janeiro spricht Fr. Dr. Krombholz als Abschluss ihrer Präsentation mit einer Selbstverständlichkeit die Verfolgung dieses Sportereignisses vor Ort aus.
Über den Besuch von Frau Dr. Krombholz hat u.a. die Süddeutsche Zeitung berichtet: