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Franz-Marc-Gymnasium

Besuch des Jüdischen Gymnasiums

Veröffentlicht am 27. November 2016

Allgemein

Besuch von Frau Dr. Miriam Geldmacher, Direktorin des jüdischen Gymnasiums München, und Frau Galina Ivanizky, Leiterin des jüdischen Jugendzentrums, im Franz-Marc-Gymnasium am 17.11.2016

Besuch 17.11.16

Auf Einladung des Franz-Marc-Gymnasiums und im Nachgang zur Teilnahme von Schülerinnen und Schülern am Tag des Gedenkens (9.11.2016) besuchten Frau Dr. Geldmacher und Frau Ivanizky unsere Schule. Thema und Ziel war es, mit Lehrkräften des FMGs Möglichkeiten für eine gegenseitige Zusammenarbeit zu erkunden. Kontakte zu jüdischen Institutionen werden als sehr bereichernd und wichtig angesehen, auch im Hinblick auf das Leitbild unseres Gymnasiums  als „Schule ohne Rassismus“.

Frau Ivanizky stellte die vielfältigen  Angebote des Jugendzentrums Neshama (übersetzt: „die Seele  lebt“) vor. Beispielsweise finden am 27.11.2016 die Ausstellungseröffnung und die Preisverleihung  für die besten Bilder des Kunstwettbewerbs „Stetl“  (Siedlungen mit hohem jüdischen Bevölkerungsanteil in Osteuropa) statt, der zu Ehren des 100. Todestags des Dichters Scholem Alejchem veranstaltet wurde. Im Februar 2017 wird es wieder eine Veranstaltung der Jewrovision  „United Cultures of Judaism“ in Karlsruhe geben. Dabei werden 1000 Jugendliche zusammenkommen und sich selbst und das Judentum feiern.

Zudem wies Frau Ivanizky auf ein Theaterprojekt von Neshama „Bitte nicht anfassen! – Bilder leben – lebende Bilder“ hin, das Teil der Erinnerungsarbeit Münchner Jugendlicher in Bezug auf den Holocaust ist. Sie präsentierte ein sehr gelungenes Kinderbuch zu Albert Einstein, der seine Kinder- und Jugendjahre in München verbracht hat. Bücher über weitere jüdische Persönlichkeiten sollen folgen, z. B. über Feuchtwanger.

Danach erzählte Frau Dr. Geldmacher über das jüdische Gymnasium in München, das erst im September 2016 seinen Betrieb aufgenommen und eine 5. Klasse mit zehn Schülern hat. Diese Schule lebt bewusst jüdische Identität und integriert das religiöse Brauchtum in den Schulalltag, z.B. ist Hebräisch ein Schulfach. Das damit verbundene Schulprofil fanden die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer sehr interessant.

Als Nächstes wurden von den Anwesenden Projekte des FMGs vorgestellt, z.B. der „Vergessene Widerstand“ (Herr Heinz Mayer), das “Offene Haus” (Frau Susanne Meedt), die “Schule ohne Rassismus” (Frau Birgit Phlippen), die  Kontaktpflege zu Zeitzeugen, wie z. B.  Leslie Schwartz und Gisela Heidenreich (Frau Dr. Elfriede Jung-Strauß), und Sport- und Tanzereignisse (Herr Andreas Streng).

Inspiriert von den vielen angesprochenen Aktivitäten und den damit verbundenen Impulsen wurde danach in sehr angenehmer Runde über Kontaktmöglichkeiten auf Klassen- und Schulebene diskutiert, die sich neben Geschichte z.B. auch in den Fächern Deutsch, Religion und Sport ergeben könnten. Denkbar wären gegenseitige Einladungen.  Insbesondere wurde auch an das Schultheater oder Sportveranstaltungen gedacht.  Zudem könnten in den jeweiligen Jugend- und Schülerzeitungen Berichte über das jeweils Andere publiziert werden. Das Jugendzentrum verfügt über die Zeitschrift Neshama, das Franz-Marc-Gymnasium über die Schülerzeitung Phoenix.

Die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer des Franz-Marc-Gymnasiums  waren von den offenen Gesprächen sehr angetan und wollen sich darum bemühen, Kontakte zu schaffen und Zusammenarbeitsmöglichkeiten zu realisieren.

E. Jung-Strauß