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Franz-Marc-Gymnasium

Juniorwahl

Veröffentlicht am 22. Oktober 2018

Projekt

Zu jung zum Wählen?

Das wollten die Schülerinnen und Schüler des FMG in der 10. Jahrgangsstufen nicht einsehen und führten einfach ihre eigene Landtagswahl durch. Möglich wurde das durch das 1999 ins Leben gerufene, bundesweit durchgeführte Sozialkunde-Projekt der „Junior-Wahl“.

Ziel hierbei ist es nicht nur, der Politik zu vermitteln, welche Themen den Wählern von morgen besonders am Herzen liegen, sondern auch den konkreten Wahlakt kennenzulernen – und das möglichst lebensnah. Das bedeutete für die Schülerinnen und Schüler: einen Wahlvorstand einzurichten, Wählerverzeichnisse anzulegen, personalisierte Wahlbenachrichtigungen zu erstellen und zu verteilen, Wahlkabinen aufzubauen und natürlich sich über die aktuelle Politik zu informieren.

Hierzu leistete auch der jeweilige Sozialkundeunterricht einen wichtigen Beitrag: Welche Parteien gibt es überhaupt, welche passen zu mir, was hat es mit der Mietpreisbremse auf sich und ist sie wirklich wichtiger als die Bierpreisbremse? Nachdem auch noch geklärt war, wie das komplizierte bayerische Wahlsystem funktioniert, waren die Schüler bereit, am 9. Oktober ihre beiden Kreuze zu setzen – natürlich auf originalgetreue Wahlzettel.

Als fünf Tage später dann die Ergebnisse der Juni­orwahl parallel zu den Ergebnissen der Landtagswahl bekannt ge­geben wurden, zeigte sich, dass Jugendliche doch in zahlreichen Fragen andere Präferenzen haben als ihre Eltern und Großeltern: Die Grünen stärker als die CSU! Die AfD halbiert! Die PARTEI im Landtag! Auch hier boten sich für die Schüler vielfältige Gesprächsanlässe in und außerhalb der nachfolgenden Sozialkundestunden.

juniorwahl_2018

Dass es den Schülerinnen und Schüler dabei „an ausreichendem staatskundlichen Wissen und der Fähigkeit zu einer auf die Zukunft gerichteten, fundierten politischen Meinungsbildung” fehlt, wie die AfD in ihrer Begründung gegen das Wahlrecht ab 16 ausführt, konnte am FMG jedenfalls nicht beobachtet werden. Das zeigte sich auch daran, dass sich nach eigenen Angaben kaum jemand mit der abschließenden Empfehlung des Wahl-O-Mats begnügte, sondern diese in weiteren Recherchen zu Hause überprüfte und sich in rund der Hälfte der Fälle auch über diese hinwegsetzte.

Auch die Presse hat über die Juniorwahl am FMG berichter, z.B. die Ebersberger Zeitung: →Artikel vom 17.10.2018