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Franz-Marc-Gymnasium

“Namen statt Nummern”

Veröffentlicht am 19. Februar 2018

Ausstellung

Holocaust Gedenktag und Eröffnung der Ausstellung „Namen statt Nummern“ am 31.01.18

Anlässlich des ersten Holocaust-Gedenktages am Franz-Marc-Gymnasium wurde am 31.01.18 die Ausstellung „Namen statt Nummern“ im Rahmen eines Festaktes in der großen Aula feierlich eröffnet. Mit der Veranstaltung – so Moderatorin Dr. Jung-Strauß – wolle die Schule ein Zeichen gegen Rassismus, Antisemitismus, Rechtsextremismus und Intoleranz aller Art setzen. 

Nach einer Ansprache des Schuldirektors Peter Popp übergab dieser das Wort an Max Schmidt, Vorstandsvorsitzender des Wertebündnis Bayern. Dieser betont in seiner Rede, dass jetzige Generationen zwar keine Schuld mehr an den Verbrechen des Holocaust tragen, aber es in der Verantwortung aller liegt, zu verhindern, dass sich derartige Ereignisse wiederholen. Vor allem in Zeiten, in denen Populismus erneut Aufschwung erfährt, liegt es an den  jüngeren Generationen, die demokratischen Werte unserer Gesellschaft zu schützen und in der Lage zu sein, Angriffe auf die Demokratie auch als solche zu erkennen, so Schmidt.

Im Anschluss an einen Auftritt des Oberstufenensembles unter der Leitung von Frau Huß trat als weitere Rednerin Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayrischen Lehrerinnen und Lehrerverbandes (BLLV), auf. Sie lobte in ihrer Ansprache das Engagement der Schulgemeinde und plädierte, man solle sich dafür einsetzen, dass alle Schulen in Bayern am Holocaust-Gedenktag an ehemalige Schüler und Lehrkräfte erinnern sollten, die unter dem NS-Regime verfolgt wurden. Laut Frau Fleischmann müssen wir unsere Erinnerungskultur an den Holocaust verändern, da heutzutage Kinder kaum noch die Möglichkeit haben mit Zeitzeugen zu reden. Stattdessen liegt die Verantwortung nun bei den Lehrerinnen und Lehrern, ihren Schülern die Ereignisse der Zeit des Nationalsozialismus zu vermitteln und das Gedenken an den Holocaust am Leben zu halten.

 

Hauptprogrammpunkt des Abends war eine szenische Lesung von Texten über verfolgte jüdische Lehrerinnen und Lehrer, durchgeführt vom Arbeitskreis Politik und Zeitgeschichte unter Leitung von Frau Wiesmeier und Herrn Böhm, einem ehemaligen Lehrer. Die vorgestellten Texte dokumentieren die Lebensgeschichten von vier Personen – drei Männern, einer Frau, die unter der willkürlichen Verfolgung durch den NS litten. Die Texte und Dokumente wurden bereits 2012 im Rahmen eines P-Seminars des mittlerweile pensionierten Lehrers Heinrich Meyer erarbeitet. Zusätzlich zu den Personen, die im Rahmen der Lesung vorgestellt wurden, hatten die Besucher im Anschluss noch die Möglichkeit, sich in der neu eröffneten Ausstellung über zahlreiche andere Schicksale zu informieren.

Wie der Titel „Namen statt Nummern“ bereits andeutet, soll den Besuchern der Ausstellung das Ausmaß des Holocaust vermittelt werden und ein Zeichen dafür gesetzt werden, dass Menschen nie wieder als bloße Nummer auf einer Liste gesehen werden dürfen.

Der würdig gestaltete Abend traf bei dem breit gefächerten Publikum aus Schülern, Lehrern, Eltern und Politik auf großen Anklang. Auch Vertreter der jüdischen Gemeinde Münchens waren anwesend, mit der das Franz-Marc-Gymnasium seit geraumer Zeit zusammen arbeitet.

Viola Spahr

Auf der →Seite des “Gedächtnisbuch[es] für die Häftlinge des KZ Dachau” finden Sie einen Bericht zum Festakt und können sich weiter über die Inhalte der Ausstellung informieren.

Die Ebersberger Zeitung hat in ihrer Ausgabe vom 02.02.2018 zudem einen Bericht zur Eröffnungsfeier veröffentlicht und auch in der Süddeutschen Zeitung (02.02.2018) findet sich ein Artikel.