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Franz-Marc-Gymnasium

Yad Vashem – Festakt

Veröffentlicht am 13. November 2017

Exkursion

Zu Ehren von drei „Gerechten unter den Völkern“ – Schülerinnen und Schüler vom FMG waren Teilnehmer diese Festaktes

Am Dienstag, 24.10.2017, ehrte die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem Kreszentia Hummel und das Ehepaar Maria und Alois Elsner als „Gerechte unter den Völkern“, die während der Zeit des Nationalsozialismus Juden gerettet hatten. Dieser Ehrentitel ist die höchste Auszeichnung, welche der Staat Israel an Nichtjuden vergibt. Die Ehrung fand unter Beisein von Fr. Dr. h.c. Charlotte Knobloch (Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern), Fr. Sandra Witte (Mitarbeiterin der Botschaft des Staates Israel in Berlin), Hr. Joachim Herrmann (Bayerischer Staatsminister für Inneres, Bau und Verkehr), Hr. Jeremy Issacharoff (Botschafter des Staates Israel in Deutschland) und Hr. Harry Habermann (Vorstandsmitglied des Freundeskreises von Yad Vashem in Deutschland) im Burda-Saal der Israelitischen Kultusgemeinde in München statt. Besonders hervorzuheben ist, dass eine große Anzahl von  Jugendlichen aus Schulen an dieser Gedenkfeier teilnehmen durften. Vom Franz-Mark-Gymnasium in Markt Schwaben waren zehn Schülerinnen und Schüler und acht Lehrkräfte, inklusive Schulleiter, anwesend.

Die im Jahre 2002 verstorbene Kreszentia Hummel wurde posthum für die Rettung von Charlotte Knobloch (geb. Neuland) ausgezeichnet. Unter Lebensgefahr aufgrund der Herrschaft der Nationalsozialisten und obwohl sie eine sehr gläubige katholische Frau war, nahm Frau Hummel im Jahre 1942 die damals zehnjährige Charlotte bei sich auf einem fränkischen Hof auf und gab sie, selbst unverheiratet, als ihr eigenes, uneheliches Kind aus. Maria und Alois Elsner wurden ebenfalls posthum mit dieser Ehrung in die Liste der „Gerechten unter den Völkern“ aufgenommen. Beide versorgten ab 1944 in den Fabriken der Kauferinger Arbeitslager die meist jüdischen Insassen mit Medikamenten, Kleidung und Nahrungsmitteln.

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Die schrecklichen Ereignisse und Leiden in Bezug auf den Holocaust während der Diktatur der Nationalsozialisten dürfen niemals geleugnet werden und in Vergessenheit geraten. Die Aufrechterhaltung dieser Erinnerungskultur ist für die gesamte Gesellschaft eine dauerhafte Notwendigkeit. Aus diesem Grund war es für alle Teilnehmer und besonders für die Angehörigen und Freunde der Geehrten eine große Ehre, dass von unterschiedlichen Schulen Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte dieser Veranstaltung beiwohnten. Diese zeigten sich von dem Festakt tief beeindruckt, vor allem auch vom Mut der Geehrten. Letzterer beweist, dass Widerstand im Nationalsozialismus doch möglich war und geleistet wurde. Alle Festredner appellierten an die anwesende Jugend, im Geiste der „Zivilcourage“ der neuernannten „Gerechten unter den Völkern“ zu agieren und thematisierten ihre Freude über die Anwesenheit (und damit das Interesse) der Schülerinnen und Schülern. Dies alles weise auch auf die Sinnhaftigkeit und zwingende Notwendigkeit der Beibehaltung der Erinnerungskultur hin. „Wer die Sinnhaftigkeit zum Beispiel des Holocaust-Mahnmals in Berlin in Frage stellt und ein Ende der Erinnerungskultur fordert, der hat nicht nur aus der Geschichte nichts gelernt, sondern der ist auch auf einem völlig falschen Pfad in die Zukunft“, sagte der Bayerische Innenminister Herrmann.

Florian Krönert  

Die Ebersberger Zeitung hat dazu einen Bericht in ihrer Ausgabe vom 15.11.2017 veröffentlicht:

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