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Franz-Marc-Gymnasium

Zurück aus Verdun

Veröffentlicht am 22. November 2018

Allgemein

Eindrücke von einer „Verdun-Fahrt“ aus Anlass des Jubiläums „11. November 2018  – 100 Jahre  Ende 1. Weltkrieg“ 

(Erinnerungsfahrt an die Maas (9. – 12.11.2018)

Sechs Schülerinnen des Franz-Marc-Gymnasiums Markt Schwaben durften mit ihren begleitenden Lehrern Dr. E. Jung-Strauß und A. Borelli an der Erinnerungsfahrt an die Maas, die von der Gemeinde Hohenlinden und dem dortigen Geschichtsverein veranstaltet wurde, teilnehmen. Aus den vielen Eindrücken, die nach Hause mitgenommen werden konnten, stechen wohl folgende heraus:

An den besuchten Gräbern, Gedenkstätten und Denkmälern durften die Jugendlichen in feierlichen Akten ein Gesteck ablegen. Dies wurde begleitet von der Blaskapelle Ramsau, die wichtige deutsche und französische Hymnen spielte. Am eindrücklichsten war dies wohl an der Meunier-Quelle, wo der unleserlich gewordene Gedenkstein mit Hilfe von deutschen Spenden und französischer Handwerkskunst wieder in ein deutlich erkennbares  Mahnmal verwandelt worden war. Dort lasen Schüler abwechselnd mit der Enkelin des Bürgermeisters von Saint-Ville, Robin, Texte über und von  zwei deutschen und zwei französischen Dichtern, jeweils auf Deutsch und Französisch, die in diesem Kriegsgebiet als Soldaten gekämpft und die grauenvolle Situation beschrieben hatten.

So konnte den Erinnerungen von betroffenen Soldaten wieder eine Stimme gegeben werden. In diesen und anderen Zeremonien lag die Betonung der Redner immer wieder auf der Bedeutung des Friedens und der Verständigung von (benachbarten) Völkern.

Auch die immense Weite und Ausdehnung der Gräberfelder vor dem Beinhaus vor Douaumont übt auf jeden Besucher, und insbesondere auf junge Leute, ihre mahnende Wirkung aus und verwandelt den abstrakten Begriff „200 000 gefallene Soldaten“ in konkret fassbare Dimensionen. Erstaunt hat auch, dass dort viele Tote  aus den ehemaligen französischen Kolonien bestattet sind. Gleiches gilt zudem für die Fülle der sichtbar gelassenen Gebeine der unbekannten Soldaten, die im Beinhaus liegen.

Dort nahm die Reisegruppe an der Zeremonie zur Feier der Beendigung des 1. Weltkriegs teil, die mit bunten Fahnen, militärischen Formationen mit Musik und einer Rede von Präsident Makron über die Bedeutung der Völkerverständigung beeindruckte. Letztere wurde von der Präfektin vorgelesen wurde.

Gesteigert wurde dies durch die Teilnahme an einer zweiten Zeremonie am Kriegerdenkmal von Verdun durch die große Anzahl und die teilweise von weit her gereisten Besucher, die z. B. bis von Martinique kamen. Am Ende wurden Luftballons mit Friedensbotschaften in den Himmel geschickt. Die Tatsache, dass Hohenlinden vor einigen Jahren die Ehre hatte, einen Gedenkstein im Memorial für den gefallenen Gemeindebürger Peter Freundl zu installieren, erregte als Versöhnungszeichen ebenso Aufmerksamkeit.

Ein weiterer Höhepunkt war für die Schülerinnen des Franz-Marc-Gymnasiums der Besuch des Ortes in Braquis, wo der namensgebende Dichter 1916 tödlich getroffen wurde, was eine Tafel anzeigt. Danach erfolgte in der Gemeinde wieder ein überaus herzlicher Empfang mit Mittagessen, so dass diese Reise mit dem Gefühl ausklang, dass die ehemals im Krieg als Feinde gegenüberstehenden Völker nun in Freundschaft zueinander gefunden haben.

Den Jugendlichen wird diese Fahrt ein unvergessliches Erlebnis bleiben und sie sind froh, dass ihnen die Gemeinde Hohenlinden und  die Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg  durch ihre finanzielle Unterstützung dies ermöglicht haben.    

Dr. E. Jung-Strauß

Auch die Presse hat über die Exkursion unserer Schüler berichtet:

→Süddeutsche Zeitung vom 20.11.2018

→Ebersberger Zeitung vom 22.11.2018