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Franz-Marc-Gymnasium

“Briefe aus Anatevka”

Veröffentlicht am 13. Februar 2017

Allgemein

Besuch des jüdischen Gemeinedezentrums München

Am Abend des 2. Februar suchten wir – eine kleine Gruppe aus Schülern verschiedener Jahrgangsstufen – mit unseren Lehrern das jüdische Gemeindezentrum am St.-Jakobs-Platz in München auf. Wer bereits einen Besuch dorthin unternommen hat, ist vertraut mit den hohen Sicherheitsvorkehrungen, die bedauerlicherweise auch heute von großer Bedeutung sind. Von dieser obligatorischen Hürde sollte sich allerdings niemand abschrecken lassen, denn man wird im Anschluss herzlich empfangen. Dort angekommen erhielten wir einen interessanten Einblick in das Gelände und die jüdische Kultur. Unser Weg zur Synagoge führte uns durch den Gang der Erinnerung, der jeden Besucher mit seiner atmosphärischen Gestaltung andächtig stimmt. Eine mit Namen von zwischen 1933 und 1945 / in der NS-Zeit umgekommenen Jüdinnen und Juden versehene Glasfront erinnert hier an die Opfer des Antisemitismus. Ein dort ausliegendes zweibändiges Gedenkbuch berichtet über das Leben der aufgeführten Personen.

Per Treppe gelangten wir in den Vorraum der Synagoge. Der erste Blick auf das Innere dürfte dem ein oder anderen den Atem stocken lassen. Die architektonisch beeindruckende Dachkonstruktion mit ihren zahlreichen Dreiecksformen sorgt zusammen mit der hellen Beleuchtung für ergriffenes Staunen. Von den Thora-Rollen bis zur Sitzordnung wurden wir über die jüdische Religion und Tradition informiert und auch auf unsere persönlichen Fragen wurde eingegangen.

Die Zeit war jedoch eng begrenzt, da uns noch ein weiteres Highlight des Abends erwartete. So machten wir uns auf den Rückweg in das Hauptgebäude und suchten den Theater-Saal des Jugendzentrums der Gemeinde auf, in dem uns das Stück „Briefe aus Anatevka“ präsentiert wurde. Die gefühlvolle Inszenierung jüdischer Jugendlicher und junger Erwachsener ließ den Betrachter eintauchen in das schmerzliche Schicksal verschiedener Protagonisten, die in Briefen Einsicht in Ausschnitte ihres Lebens gaben. So wurde der Besuch stimmungsvoll abgerundet und hinterließ uns mit neuen Erfahrungen sowie vielen Denkanstößen.

Simon Ostermeier, Q12

 

Auch die Ebersberger Zeitung berichtet am 21.02.2017 über die Exkursion:

EBE_21_02_17