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Franz-Marc-Gymnasium

College-Professor am FMG

Veröffentlicht am 9. Februar 2017

Projekt

Am Dienstag, den 24.01.2017, bekamen zwei Englisch-Kurse der 11. Jahrgangsstufe des Franz-Marc-Gymnasiums Markt Schwaben die Möglichkeit zu einer Gesprächsrunde mit dem Amerikaner James M. Deem, einem ehemaligen College-Professor, und seiner Ehefrau. Nach Beenden seines Studiums half er Studenten, die Schwierigkeiten mit dem Lernen hatten. Bereits im Alter von 10-11 Jahren fand er seine Begeisterung für das Schreiben, schrieb jedoch nur fiktive und Kurzgeschichten. Je älter er wurde, desto mehr interessierte er sich für historische Ereignisse und begann über diese zu schreiben. Das für ihn persönlich wichtigste Thema war und ist hierbei der ‘Holocaust’, zu dem auch sein neuestes Werk ‘The Prisoners of Breendonk, Personal Histories from a World War 2 Concentration Camp’ (2015) und viele andere erschienen sind.

Er beantwortete unsere Fragen zu allen möglichen Themen wie den US – Wahlen, Umgang mit Religion in Amerika oder seine Recherche über den ‘Holocaust’. Mr. Deem berichtete in seiner Muttersprache mit typischem Akzent von seinen Erlebnissen und Erfahrungen. Auf die Frage, was seine Meinung zu Hillary Clinton, der zweiten Kandidatin bei den diesjährigen Wahlen neben Donald Trump, und zu dem Wahlsystem seines Landes sei, meinte er, dass Clinton im jetzigen Augenblick die bessere Wahl gewesen wäre, er sie jedoch nicht als perfekte Präsidentin ansehe. Das Wahlsystem nannte er ‘old-fashioned’ (zu Deutsch: veraltet) und in seinen Augen sei es nicht gerecht, dass zwar jeder mit amerikanischer Staatsbürgerschaft eine Stimme hat, diese jedoch nicht so gezählt wird. So wie er sich eine Verbesserung in dieser Hinsicht wünscht, hofft er auch auf eine Senkung der Schulkosten, ein weiteres der angesprochenen Themen, bezweifelt die Umsetzung beider Wünsche jedoch. Unser Interesse bezog sich ebenfalls auf den Umgang mit Religion in den USA, insbesondere mit dem Atheismus. Das Thema wird stets umgangen, da die Lebenseinstellung zwar toleriert, aber nicht akzeptiert und als unangemessen angesehen wird, was zur Folge hat, dass man als Atheist seine Position verleugnet.

Ob sich seine persönlichen Empfindungen gegenüber den Geschehnissen während der Zeit des ‘Holocaust’ mit Fortschreiten seiner Recherche änderten, beantwortete er damit, dass es ihn nach häufigeren Besuchen desselben Konzentrationslagers nicht mehr so emotional berühre wie beim ersten Besuch. Ebenso erzählte er davon, dass der zweite Weltkrieg in amerikanischen Schulen nicht vertieft, sondern innerhalb eines Monats besprochen wird. Somit sei es den Schülern verwehrt genauer informiert zu sein, außer sie betreiben eigene Nachforschung.

Da nur eine Schulstunde für die Gesprächsrunde mit Mr. Deem angesetzt war, beschränkten sich unsere Fragen leider nur auf diese wenigen Aspekte. Insgesamt war das Gespräch sehr informativ und lehrreich, da man selten die Möglichkeit hat, sich mit einem Amerikaner über solche Themen zu unterhalten, die teilweise auch uns in Deutschland betreffen.

Weitere Informationen zu James M. Deem auf seiner Website www.jamesmdeem.com.

Anzi Linda und Dory Julia, Q11