Offenes Haus – offenes Herz
Veröffentlicht am 13. September 2016Allgemein
Offenes Haus, offenes Herz – Unterstützung für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund
Im Schuljahr 2015/16 konnte das bewährte und vielfach ausgezeichnete Konzept der Betreuung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund an unserem Gymnasium weiter ausgebaut werden. Auf einer gemeinsamen Konferenz der beteiligten Lehrkräfte des FMG und der Schulleitung mit Frau Ismair von der Initiative Offenes Haus Markt Schwaben zu Beginn des Schuljahres wurde vereinbart, auch die gesamte Betreuung von Schülern innerhalb des FMG, die aufgrund ihres Migrationshintergrunds Unterstützung bei ihrer gymnasialen Laufbahn benötigen, unter diesem Dach zusammenzufassen. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der sogenannten Flüchtlingskrise stieg der Bedarf enorm, und endlich wurden auch speziell für Gymnasiasten aus anderen Ländern Übergangsklassen für „Seiteneinsteiger“ eingerichtet: Das Pilotprojekt “InGyM”, das vom Bayerischen Kultusministerium getragen wird, soll Schülerinnen und Schülern der Klassen 6-9 dabei helfen, eine Chance auf das deutsche Abitur zu haben und dem Unterricht im Gymnasium folgen zu können. So erhielten vier Gastschüler des FMG im ersten Schulhalbjahr am Wilhelm-Hausenstein-Gymnasium München intensiven Deutschunterricht (20 Stunden in der Woche) sowie fachliche Inhalte und fachsprachliche Kenntnisse im MINT-Bereich und in den Gesellschaftswissenschaften vermittelt. Dadurch erhielten sie viel bessere Startchancen, als andere das bisher mit ihrem Gastschülerstatus am Gymnasium hatten. Seit dem zweiten Halbjahr besuchen sie nun regulär den Unterricht und werden daneben weiterhin von Lehrkräften intensiv betreut.
Am Projekt Offenes Haus engagierten sich im Schuljahr 2015/16 ca. 90 Schülerinnen und Schüler des FMG. Das Organigramm versucht, die komplexen Unterstützungsstrukturen sowohl innerhalb des Gymnasiums als auch unsere durch die Seminare der Oberstufe und des Wahlkurses nach außen gerichtete Hilfe zu veranschaulichen:
Ein wichtiger Gesichtspunkt ist hierbei auch, dass „unsere“ Gymnasiasten bei ihrer Hilfe für andere keinesfalls nur Gebende sind, sondern dass sie in diesem Projekt wertvolle Erfahrungen machen, die sonst im Regelunterricht kaum möglich sind. Das Offene Haus ist der perfekte Trainingsplatz für die vielbeschworene soziale Kompetenz: Gefragt sind u.a. Zuverlässigkeit, Engagement und Empathie, darüber hinaus die Fähigkeit, mit sich und anderen Geduld zu haben und die eigenen Grenzen im Blick zu behalten bzw. kennen zu lernen. Nicht zuletzt ist auch immer wieder zu erfahren: Helfen macht glücklich!
Birgit Phlippen
